avatar
Raimund Deininger
avatar
laStaempfli

In der zweite Folge des „artisapieceofcake“ wird es heftig: Es geht über das Urteilen in Kunst und Politik. Darüber, ob der Begriff „Siegerkunst“ bei Wolfgang Ullrich nicht schon per se verwerflich ist und ob die CIA Jackson Pollock gemacht hat oder es doch Peggy Guggenheim und vor allem Lee Krasner war und was die zeitgenössische Kunst überhaupt soll. Es geht um Formen, Unterschied Kunst-Design, Individuum vs Kollektiv, ja sogar Hobbes und Rousseau treten auf.

Deininger und laStaempfli sind sich in keinen Punkten einig: Warhol, Pollock, Nolde, Guggenheim und vieles andere mehr. Regula Stämpfli entpuppt sich als Hannah Arendt revisited, zitiert deren Lecture on Kant: „Kultur und Politik (…) gehören zusammen, denn es geht nicht um Wissen oder Wahrheit. Es geht vielmehr um das Urteilen und die Entscheidfindung, um den vernünftigen Meinungsaustausch über die Sphäre des öffentlichen Lebens und der gemeinsamen Welt, und die Entscheidung, welche Vorgehensweise zu treffen ist, liegt darin, wie diese von nun an aussehen soll und welche Art von Dingen darin erscheinen sollen.“ (Aus den „Lectures on Kant’s Political Philosophy, Übers. durch laStaempfli). Zum Schluss gibt es einen gemeinsamen Grund: Statt Siegerkunst Repräsentationskunst und die Frage: „Darf man das?“ geht weiter, in der nächsten Folge on pornography…

Verweise: Wolfgang Ullrich, Siegerkunst; Thomas Bauer, Vereindeutigung der Welt; Regula Stämpfli zu Nolde in Berlin; Hannah Arendt Lectures on Kant ´s Political Philosophy. Links zu Siegerkunst: https://www.deutschlandfunkkultur.de/wolfgang-ullrich-siegerkunst-neuer-adel-teure-lust.950.de.html?dram:article_id=351379