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laStaempfli
Interview & Moderation

Im vierten Bezirk gibt es mehrere charmante Läden: Die meisten sind von Inhaberinnen und Inhabern geführt, so dass frau vorbeischlendert und mit der Chefin oder dem Chef persönlich ins Gespräch kommt. So ging es der Politphilosophin Regula Stämpfli, die nachmittags beim zauberhaften Frank Dehner reinlatschte.

Der ausgebildete Schauspieler aus Hamburg, dessen Lebens- und Berufslieben oder umgekehrt, über Berlin, Köln, Paris wieder nach Wien führt, unterhält dort einen fabelhaften Kunstladen zum großen Thema Postkarten. Gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Caroline Peters, die begnadete Burgschauspielerin, hat er eine coole Wiener Postkarten-Verlagsgesellschaft gegründet: art postal.

„Strassenfotografie, Smartphonemalerei und die Verlängerung des Augenblicks.“ 

Atelier und Verlagszentrale von „art postal“ finden sich in der Wiener Margaretenstraße. Frank Dehner kuratiert mit Herz und Hingabe seine Postkarten-Serien, die den Blick auf die kleinen (und großen) Freuden im meist städtischen Alltag lenken. Einmal im Laden und man braucht sofort einen Stift, die Briefmarke gibt es schon und das Glück des Postkartenschreibens ist perfekt.

Doch der Weg vom Schauspieler zum Inhaber einer der schönsten Läden in Wien, vom kleinen Bub Frank Dehner aus Hamburg zum gut vernetzten und neugierigen Geschäftsmann in Wien war alles andere als gradlinig und gerade deshalb so inspirierend: Die Passage über BIONADE erklärt eigentlich die Weltgeschichte.

„Bionade war eine deutsche Erfolgsgeschichte bis sie durch ziemlich üble Bankenstories aufgefressen wurde.“


Doch für artisapieceofcake war die Kunst, das selbst entworfene Künstlerleben von Frank Dehner das Wichtigste. Und ja: Es sollten eigentlich alle Wiener und Wienerinnen mindestens einen Set der Postkarten von art postal haben.

Frank Dehner & Caroline Peters: „Wir haben immer gern Karten geschrieben.“

Frank Dehner und Caroline Peters schreiben über art postal: „Wir haben immer gern Karten geschrieben. Weihnachtskarten, Geburtstagsgrüsse, kleine Geschichten aus dem Urlaub, von der Geschäftsreise, zur Aufmunterung in schweren Zeiten, ins Krankenhaus und einfach mal so zwischendurch. Irgendwann wurde es schwerer und schwerer Karten zu finden, die dem entsprechen, was wir sonst den ganzen Tag an Bildern sehen. Wir haben angefangen in den sozialen Netzwerken und überall unseren fotografischen Blick auf uns selbst zu zeigen, schreiben noch was dazu und der Augenblick ist geteilt und versendet. Und dann gleich wieder verloren, irgendwo in den Tiefen unserer Datenbank und dem Internet-Nebel.So wurde die Idee wiedergeboren, einen Gegenstand zu reanimieren, den digital fotografierten Moment in Bild-Postkarte auf Naturpapier umzuwandeln, matt, analog, haptisch, angenehm.“ Bilder aus der Welt, die in alle Welten versendet werden können.

Hören Sie rein in dieses wunderbare Gespräch darüber, wie ein kleiner Junge, aufgewachsen in der Nähe des Hamburger Flughafens, im 4. Bezirk in Wien eine ganz neue Kunstkarriere hat mit einem Medium, das über 150 Jahre alt ist.

www.art-postal.com