Peter und der Wolf: Märchenbühne Der Apfelbaum im Konzept & Regie von Stephanie Troehler mit dem Ensemble Allegria im Juni 2022.

Ein Tipp der Theatergängerin Regula Stämpfli: Gelesen von Michael Gebendorfer.

Livemusik auf höchstem Niveau für Kinder ist in der Schweiz selten. In Wien gehört dies u.a. dank der Märchenbühne zum Alltag. Kinder verstehen jede Art von Musik: Sie merken sich jedes Detail, sie hören Dinge, die Erwachsene oft überhören oder ignorieren. Kinder singen alle liebend gerne und bewegen ihre Körper zur Musik und leider wird den 2020er-Kinderjahrgängen viel zu wenig „Musik machen“, „Musik hören“, „Musik erleben“ geboten. Oft wird Kinder- und Jugendtheater belächelt, niedergeschrieben von den hohen Herren des deutschen Regietheaters – ach, lassen wir sie doch einfach mal in in ihrem Irrglauben stecken. Denn anders als deren Vorstellungen, ist beispielsweise die Märchenbühne „Der Apfelbaum“ immer sehr gut besucht.

Diese Märchenbühne ist eh etwas ganz Besonders. „Der Apfelbaum“ hat sich der Unmittelbarkeit des Theaters, der Darstellung, der Kunst, der Bewegung und der Musik sowie originalgetreuen Märchenerzählung verschrieben. Ein eigenes Café mit Kuchen, Wasser und einem guten Espresso gehört ebenso zum „Der Apfelbaum“ wie die Rituale des klassischen Theaterbesuchs. Nur, dass diesmal Gross und Klein gleichberechtigt begrüsst werden und die Bühne nicht für die Avantgarde, sondern für uns alle konzipiert wird.

Genial ist die Nicht-Kindlichkeit der Märchenbühne „Der Apfelbaum“. Kinder sind Gegenüber-Menschen – dies ist die Märchenbühne, „Der Apfelbaum“. 1975 wurde sie von Christa Horvat mit dem Wunsch gegründet, die „Entwicklung der Sinne zu fördern“. Christa Horvat wusste vom Hunger von Kindern und Eltern auf „Seelennahrung“, auf Geschichten die stärken.

Das Repertoire der Märchenbühne „Der Apfelbaum“ beinhaltet Volksmärchen aus diversen Ländern, die Märchen der Gebrüder Grimm und bietet für Kinder mit besonderen Bedarf wunderbare Märchen-Einführungen an.

Nun hat „Der Apfelbaum“ ein neues Stück konzipiert und zwar kein Geringeres als „Peter und der Wolf.“ Die Aufführung war schon auf 2020 geplant und musste wegen der Pandemie zwei Jahre verschoben werden. Unter der Leitung der Musikerin, Kreativdirektorin und Intendantin Stéphanie Alexandra Troehler, wird auch bei „Peter und der Wolf“ verzaubert, erzählt, für alle Sinne ansprechend schön und äusserst lebendig inszeniert. Das 1936 in Moskau uraufgeführte Stück „Peter und der Wolf“ verschmilzt Menschen und Puppen mit dem Musikensemble Allegria und es geht wie immer auf der Märchenbühne „Der Apfelbaum“ um Werte wie Freundschaft, Liebe, Sorge, Selbstbewusstsein und Mut. Menschenorientierungen, die Kinder und Erwachsene gleichermassen begeistern.

Wien, 12. Juni 2022 sowie am 19. Juni 2022 jeweils um 14.00 und um 16.00 Uhr in der Märchenbühne Der Apfelbaum, Kirchengasse 41, 1070 WIEN.

Peter und der Wolf. Ein musikalisches Märchen frei nach Sergei Sergejewitsch Prokofjew


EINE KOOPERATION DER MÄRCHENBÜHNE DER APFELBAUM MIT DEM ENSEMBLE ALLEGRIA

KONZEPT UND REGIE Stephanie Alexandra Troehler MUSIKALISCHE LEITUNG Helga Marie Knava CHOREOGRAPHIE Konstantin Stoynov MUSIKALISCHE BEARBEITUNG Gerhard Buchner, Michael Paulus, Wolfgang Pickhardt  FIGURENBAU UND BÜHNE Stephanie Alexandra Troehler, Albane Troehler, Frédéric Troehler  TÄNZER Paria Bahrami, Anna Feichtinger, Axelle Krieger, Nina Plank SPRECHERIN Susanne Brandt

ES SPIELT Ensemble Allegria.

Regula Stämpfli wünscht viel Vergnügen beim Träumen und in andere Welten eintauchen. Und: Die Märchenbühne „Der Apfelbaum“ ist immer ein Besuch wert.