Ein Nachmittagskunstgespräch in Ilana Lewitans wunderbaren Atelier. Die grosse Künstlerin unserer Zeitgeschichte und weit darüber hinaus, Ilana Lewitan, nahm sich viel Zeit und Geduld für laStaempflis Fragen. Kontakt Ilana Lewitan siehe https://www.ilana-lewitan.de/

Ilana Lewitan spricht, als würde sie malen: mit Pausen, Farben, Schatten, Licht.
Ihre Sätze tragen Erinnerung in sich, aber auch Zukunft.
Sie gehört zur zweiten Generation – den Töchtern und Söhnen der Überlebenden –,
und sie verwandelt das Unaussprechliche in Bilder, die atmen.

„Adam, wo bist du?“ fragte sie in ihrer Installation, und die Frage galt uns allen.
Nach dem 7. Oktober 2023 malte sie Dunkelheit über ihr eigenes Werk –
nicht als Aufgabe, sondern als Zeugnis:
Kunst, die sieht, bevor sie weiß.

In diesem Gespräch erzählt Ilana Lewitan von ihrem Vater,
der sich in den Wäldern bei Warschau versteckte. Eine Überlebensgeschichte des Vaters, die so schrecklich ist, wie er überleben musste, in Zwangsarbeit in einem Loch versteckt, fürchterlich leidend.
Ilana Lewitan erzählt von ihrer Mutter, die durch die Kanalisation entkam, eine Qual, unaussprechlich.
Ilana Lewitan und die Erinnerung die sich nicht nur vererbt, sondern schmerzt und verwandelt werden muss. Wie ein Schrei.
Schmerz, Überleben, Klang in der Kunst in Form, Farbe, Haltung.
Sie spricht über das Erbe der Stille und den Mut, sie zu durchbrechen.

Ihr Werk ist kein Mahnmal, sondern ein lebendiger Raum.
Man sieht die Schatten, aber man hört auch das Lachen,
das aus der Tiefe kommt, wo Leben sich weigert, zu verschwinden.

Der Podcast wurde von Gerd Buurmann mit großem Feingefühl geschnitten.
Ich selbst höre mich darin zu oft – Ilana hätte mehr Raum verdient –,
doch vielleicht ist auch das Teil dieser Geschichte:
das Ringen um Stimme, Schweigen, Resonanz. Hört Ilana Lewitan.
Sie spricht für viele, und sie malt für uns alle, von damals ins Jetzt.

Ilana Lewitan ist aktuell in München, Jüdisches Museum, zu sehen in der Ausstellung: Die Dritte Generation – der Holocaust im familiären Gedächtnis bis März 2026.

Die tollen Ausstellungen sind dokumentiert, bspw hier: https://smaek.de/ausstellungen/adam-wo-bist-du/ und der Film in der ARD über das SCHWEIGEN, HIER: https://www.ardmediathek.de/video/dokus-und-reportagen-im-br/das-schweigen/br/Y3JpZDovL2JyLmRlL2Jyb2FkY2FzdC9GMjAyNFdPMDA5MzEyQTA